Verlauf unseres „Netzwerktechnik-Projektes“
Ausgangssituation / Prolog
Wie schon im Dezember berichtet, war unser Lehrgang mit den meisten Fächern schon einige Wochen vor Semesterende fertig. Mit Präsentationen und Selbst-Lernen von weiterführenden Inhalten hielten wir uns über Wasser. Als die letzten Präsentationen gehalten wurden und nur noch 2 Arbeiten bei anderen Lehrern anstanden, kam unser Lehrer auf die Idee uns schon Themenmaterial zu geben, das erst im 2. Semester dran kommt. Wir fassten dies als gute Idee auf.
1. Akt – Austeilen des Infomaterials
Wir bekamen die Kapitel 2-4 des Buchs zum Themas Netzwerktechnik aus dem 2. Semester. Wir sollten diese durcharbeiten. Ich las die Texte durch und schrieb mir ein paar Fragen auf. Ein paar Tage später sollte ein Lehrer des 2. Semesters kommen und mit diesem könnten wir dann das Dokument besprechen, bzw. von Ihm abgefragt werden. Zusätzlich gab es noch eine Arbeitsanweisung, die wir in der nächsten Woche beginnen sollten.
2. Akt – Kabel herstellen
Im praktische Teil der Woche (Freitag), bekamen wir dann ein Modell eines Peer-to-Peer-Netzwerkes gezeigt (Computer sind direkt miteinander verbunden) . Dieses sollten wir nachbauen. Begonnen werden sollte mit der Herstellung der Kabel. Hierfür schauten wir uns im IT-Handbuch die korrekte Lage jedes Kabels an. Wir bekamen 1-2 Werkzeuge für die Herstellung. Zwei Seitenschneider, einen Schraubendreher, ein Gerät zum verklemmen der Kabel, pro Person je 4 RJ-45 Stecker und Abdeckungen, sowie 3 Geräte (2 haben sogar funktioniert) zum einklemmen der Kabel in die Buchsen (für die ganze Klasse). Leider kann ich euch noch nicht die genaue Bezeichnung der Geräte sagen. Wir bekamen eine knappe Einweisung mit dem Hinweis, dass wir dieses Projekt zu Beginn des 2. Semesters noch einmal „richtig“ machen würden und sollten mit der Arbeit beginnen.
Zuerst mußten wir die obige Konstruktion auseinanderbauen um sie danach wieder neu zusammen zu setzen. Sie besteht aus einem
- Patchpanel (oben links)
- einem Switch (oben rechts)
- und 4 Netzwerkbuchsen (unten)
Doch zuerst die Kabel. Aus einem großen Fundus von Kabelkisten suchten wir uns die – aus unserer Sicht – passenden Kabel heraus. Festere Verlegekabel (werden vom Verteiler durchs Haus gelegt) und biegsamere Patchkabel (werden vom Switch zu den computern gelegt). Meine ersten Versuche scheiterten kläglich, die Kabel in den Stecker zu bekommen. Wenn es klappte, dann verschob sich zum Schluß noch ein Kabel und ich mußte von vorne anfangen.
Als ich endlich alle drin hatte, klemmte ich diese mit dem passenden Werkzeug ein. dann bemerkte ich, dass ich doch ein Kabel falsch gelegt hatte. Den Stecker konnte ich wegwerfen. Beim nächsten klappte es besser und ich brauchte nur noch wenige Minuten für einen Stecker. Allerdings vergaß ich die Abdeckung und konnte wieder von vorne anfangen. So ging das Ganze hin und her bis ich meine 4 Kabel fertig hatte.
3. Akt – Die Unterweisung
Nachdem wir alle Kabel und Buchsen fertig gestellt hatten, gab es die erwartete Unterweisung. Der Dozent hat uns die Grundlagen der Netzwerktechnik ausführlich erklärt und er war sehr erstaunt, dass wir den praktischen Teil schon begonnen hatten, ohne Hintergrundinformationen zu haben, geschweige denn ohne eine Unterweisung in der Dokumentation zu haben (dies wurde in dieser Woche auch noch nachgeholt).
Er war besonders überrascht, dass wir schon Kabel gefertigt hatten und fragte uns nach welchem Vorbild wir diese gebaut haben. Wir konnten nur auf unser Lehrbuch und Herrn Kluge verweisen. Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen , hat sich aber weiter nichts anmerken lassen.
4. Akt -Dokumentation in Word und Visio
Wir bekamen dann einen Kurs in Word. Wie man eine Dokumentation aufbaut, Inhaltsverzeichnisse, Abbildungsverzeichnisse und Seiten anlegt. Für mich war es sehr interessant, da ich mit diesen Funktionen noch nicht gearbeitet habe. Bilder sollten beschriftet werden und alles erinnert im Aufbau an ein Programm wie VB.Net, in dem wir das Programmieren begonnen hatten. In Visio bekamen wir auch einen Crashkurs. Das Programm dient zur grafischen Darstellung eines Netzwerkes. Es gibt Symbole für jedes zu vernetzende Gerät. Nun haben trotzdem einige gefehlt. Diese „Shapes“ sollten wir uns aus dem Internet herunterladen und in unser Bild einbinden. Gar nicht so einfach zu finden, wenn man nicht die genaue Bezeichnung der Buchsen und Kabel hat. Denn drauf stand nix. Es wurde ein großes Rumversuchen und es gab keine Kontrolle, ob das so korrekt war. Immerhin war es ja nur eine Übung, oder???
5. Akt – Vernetzen der Computer
Alle Kabel wurden auf Ihre Richtigkeit geprüft. Hierzu gab es ein Gerät, welches mit grünen und roten Punkten anzeigte, ob es einen Fehler gab. Wenn also keines der 8 Lampen leuchtet, dann ist alles ok. Weitere Messgeräte gab es nicht, da diese zum einen sehr teuer sind und eingeschlossen in einem Schrank lagen und unser Lehrer uns auf das nächste Semester verwies. Dort sollte ja alles noch einmal in der richtigen Reihenfolge und mit allen Geräten gemacht werden. Nun galt es, anhand des Arbeitsauftrages, die Computer miteinander zu vernetzen. Wie immer gab es keine detaillierte Anweisung sondern wir durften erstmal machen. Wir hatten ja auch schon mit den Programmen gearbeitet und mußten nur suchen, wo sich die benötigten Freigabeeinstellungen befinden. Es sollen verschiedene Benutzer angelegt werden. Diese haben unterschiedliche Freigaben, können also nicht auf jedes Dokument zugreifen, bzw. es nur lesen. Nach vielem hin und her hat es unsere Gruppe geschafft. Und das nicht zuletzt durch einen Elektromeister und jemanden, der schon mit dem Programm gearbeitet hat. Auf meine Nachfrage nach etwas strukturierterer Arbeitsweise, bekam ich nur den Hinweis, dass wir in unserem Berufsleben immer mit neuen Programmen arbeiten und uns diese aneignen müssen. Ich finde aber, dass wir hier die Basics lernen sollen, damit wir später diese Probleme selbst lösen können.
6. und vorerst letzter Akt – Die Prüfung
Leider laufen noch nicht alle Vernetzungen fehlerfrei. Wir versuchen aber die Probleme im Klassenverband zu lösen. Nebenbei ist noch einmal der Hinweis zur Dokumentation gefallen und dass wir ja Fotos hätten machen sollen. Zum Glück hatte ich ein paar gemacht (ihr findet sie in diesem Bericht). Es war nun der 02.01. und wir bekamen von unserem Klassenlehrer die Aufgabe, doch die Dokumentation in Angriff zu nehmen. Wir waren alle etwas verdutzt, da wir damit erst bei dem „richtigen“ bearbeiten des Projektes gerechnet haben. Am letzten Donnerstag gab es noch einmal den Hinweis auf die Dokumentation. Gleichzeitig wurde ein überarbeiteter Arbeitsauftrag des Lehrers für Netzwerktechnik ausgeteilt mit dem Satz: „Bitte bis Montag die Dokumentation fertig stellen und eine Präsentation darüber vorbereiten. Diese sollen am Dienstag gehalten werden, gruppenweise! Achja und sie werden benotet.“
Nun waren wir alle platt. Was sollte denn das? Wir hatten keine korrekte Einweisung, alles lief durcheinander und das sollte nun auch noch von dem Lehrer benotet werden, der uns nur die Einweisung in Word gegeben hat. Also kompletter Blödsinn. Einige von uns weigerten sich jetzt auch nur noch einen Finger krumm zu machen, da sie sich auf solche Geflogenheiten nicht einlassen. Ich war der gleichen Meinung. Allerdings habe ich mich trotzdem an die Dokumentation gemacht, mit dem, was ich hatte. Natürlich keine Aufnahmen vom inneren der Buchsen usw. Immerhin ist es eine gute Übung – und das sollte es ja eigentlich sein.
Ihr dürft also gespannt sein, was in der kommenden Woche abgehen wird. Die totale Rebellion oder vielleicht doch ein Einsehen des „Lehrkörpers“.
Vor lauter lauter habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich meine HTML-Arbeit mit einer 1,1 zurückbekommen habe. Bis nächste Woche.