An diesem Montag war ich aufgeregt und freudig, endlich ins Praktikum zu kommen. Ich möchte das Kassensystem kennen lernen. Sehen, wie die Kollegen drauf sind und schauen, ob der Beruf mir auch in der Praxis Spaß macht.
Fröhlich begab ich mich ins Gebäude und den Aufzug. 10 Minuten waren noch Luft bis 9:00 Uhr. Im dritten Stock angekommen, ging die Türe nicht auf. Trotz mehrmaligem „Türe-Auf-Schalter“ drücken passierte nix. Also die 2 gedrückt und wieder runter. Dort das gleiche Spiel. Dann mit der ersten Etage und zum Schluß mit dem Erdgeschoss. Ich saß fest. Toller Start. Da ich nicht auf den Notdienst warten wollte, habe ich versucht, die Türe aufzuschieben. Es ging schwer, aber es ging. Nun ging es die 3 Etagen zu Fuß hoch. Sichtlich unentspannter trat ich in die Geschäftsräume, wurde aber herzlich empfangen. Nach der Abgabe meiner Unterlagen wurde ich zum Support begleitet. Hier traf ich auf den Kollegen, der mich schon vor einer Woche eingewiesen hatte. Für diese Woche soll er mein Lehrmeister sein.
Ich bekam meinen eigenen Laptop, Tastatur und Maus. Mit dem Laptop kann ich mich an jedem Arbeitsplatz mittels Dockingstation einloggen. Laptop drauf, Monitore konfiguriert und los gehts. Auf den Computer habe ich Virtual Box installiert. Das ist ein Programm zur Virtualisierung von Computern. Hier dient es mir als Oberfläche, um das Kassensystem zu installieren. Kleine Probleme beim Importieren der Kassendaten konnte ich selbst lösen. Darauf war ich schon etwas stolz.
Das Kassensystem
Um reinzukommen habe ich mir zwei Wikiseiten durchgelesen. Einmal die Architektur der Anwendung und die Systemvoraussetzungen. Natürlich war das alles in Englisch. So hatte ich etwas zu tun. Anschließend ging es an die Installation einer virtuellen Maschine. Die vorgelegte Iso-Datei enthielt die wichtigsten Programme. Nur die aktuellen Kassensysemdaten mußten importiert werden. Zu Übungszwecken habe ich alle Installationen in der Eingabeaufforderung ( CMD) gemacht. Nun noch die Sockets und Ports richtig eingestellt und schon gab es fast keine Fehlermeldungen mehr. Eine Datenbank wurde noch nicht gefunden. Korrekt, die war ja auch noch nicht installiert. Das geschah als Nächstes. Die 3 Scripte im Datenbankmanager ausführen und damit die Tabellen erstellen. Den Namen der Datenbank in der ini ändern und schon klappts. Danach fand er eine andere .ini-Datei nicht. Das Präfix „example“ entfernen und gut. Nun wurde der passende Port nicht gefunden. In den aktuellen Port geändert und einige Zeilen auskommentiert.
Das System steht. Datenbank, Server alles da. Im Projekt muß ich nur alles auf verschiedenen Geräten bewerkstelligen. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt also bestehen.
Jetzt konnte ich das erste Mal das Innere des Kassensystems sehen. Es ist einem Webshop nicht unähnlich. So habe ich einen Shop, eine Kasse und ein Template angelegt. Die Folge: ein weißer Bildschirm! Es war ja noch nichts im Template konfiguriert. Das habe ich dann gleich geändert.
Ein paar Anregungen habe ich mir von den Kollegen geholt. Hier ist mein vorläufiger Entwurf.
Jede dieser Tasten wird separat konfiguriert. Nachdem eine Buttonart gewählt ist, ordnet man ihr eine Funktion zu. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Vorher empfiehlt sich ein Plan, sonst fängt man mehrfach von vorne an.
Nachdem die erste Installation funktioniert hat, mache ich das Ganze noch einmal. Ohne Anleitung. Die ersten Probleme konnte ich alleine lösen. Leider wollte das Programm meinen Port nicht akzeptieren. Nach 1 Stunde rumprobieren, nahm ich Hilfe in Anspruch. Ein “ hat im Quellcode gefehlt. Das habe ich versehentlich gelöscht. Freudig ging es an die Konfiguration der Administrator-Oberfläche. Dachte ich. Ich bekam eine Fehlermeldung, dass die Datenbank nicht erreichbar sei. Da mir einige Syntaxe noch nicht so bekannt sind, habe ich damit rumexperimentiert. leider brachte mich das nicht zum gewünschten Erfolg. Also habe ich meine Dateien mit den der vorherigen Installation verglichen. Es sah alles ähnlich aus. Ich habe mir ein Herz gefasst und die Grunddaten neu installiert. Auch dies ohne Erfolg. Nachdem nun gute 3 Stunden vergangen waren und mein Kollege auch nicht weiterkam, befragte ich den Ersteller des Programms. Mit einem Blick sah er wo der Fehler lag. Na Bravo. Da alle Programme auf einer Bedieneroberfläche lagen, musste eine Funktion von Nein auf Ja gestellt werden. Schon lief es. Die restlichen Angabe gingen mir schon gut von der Hand. Und 1,5 Stunden vor Feierabend hatte ich obiges Template fertig. Nun nur noch kurz über die Doku und über die Bedienerfunktionen recherchiert. Morgen bekommt mein System eine Geldschublade und einen Bondrucker. Ich bin nach 3 Tagen mehr als begeistert. Nette Menschen, Hilfsbereitschaft, interessante Arbeit und gute Laune. Was will man mehr.